Reviews

11.08. 2014 Freie Presse OVL über das Akkordeonspielertreffen

29.07.2013 Akkordeonmagazin Cover ..... Akkordeonmagazin S. 12

27.07. 2013 Ostsee Zeitung

22.07. 2013 Thüringer Allgemeine

12.08. 2013 Ausgabe Bitterfeld

23.07. 2012 Freie Presse OVL

24.10. 2011 Freie Presse OVL

20.06. 2011: Thüringer Landeszeitung zur Premiere von Gogols "Revisor"

Rudolstadt. "Wirf die Gläser an die Wand, Russland ist ein schönes Land! Ho-ho-ho-ho-ho!" Auch wenn sie nicht gesungen wird und das Akkordeon gleich zu "Katjuscha" übergeht und am Ende sogar Chatschaturjans Säbel tanzen lässt, bleibt die Strophe im Ohr.
Das Auge labt sich an grellbunten Kostümen (Mathias Werner) und kurios gestylten Typen mit Himmelfahrtslocke, Kissenbauch und Wallebartkoteletten. Es wird komisch deklamiert und gejammert, geseufzt, getanzt, gesoffen und gewankt, bis ein abgefangener Brief allen den Spaß am bösen Spiel verdirbt - natürlich zur Freude der Zuschauer.
Sommertheater auf der Heidecksburg zu Rudolstadt ist immer für eine Überraschung gut. Im vergangenen Jahr erkrankte kurz vor der Premiere von Molières "Der eingebildete Kranke" der Hauptdarsteller tatsächlich, und Intendant Steffen Mensching sprang für ihn ein. In diesem Jahr wollte Katja Paryla, die Grande Dame des deutschen Regietheaters, den "Revisor" von Nikolai Gogol inszenieren und erkrankte ebenfalls. Wieder sprang Mensching ein, diesmal als Strippenzieher, und lässt die Russenpuppen tanzen. Die Gogolschen Figuren wirken strohgestopft und holzschnittartig: der versoffne Polizeihauptmann (Hans Burkia), der faule Spitalverwalter (Matthias Winde), der übelriechende Schulinspektor (Joachim Brunner) und der bestechliche Richter (Johannes Arpe). Dreizehn Mimen spielen mehr als 20 Rollen - zur Premiere lief zweieinhalb Stunden alles wie geschmiert, vielleicht ein wenig zu glatt und vorhersehbar. Freilich, Markus Seidensticker als schmieriger Bürgermeister der in Wodka und Korruption versumpften Kleinstadt ist eine Wucht: Ich heuchle, also bin ich. Und David Engelmann verkörpert den abgemagerten Hallodri Chlestakow, den man in seinem feinen St. Petersburger Aufputz für einen hohen Staatsbeamten hält, dreist und mit zunehmender Raffinesse. Ein Revisor, so geht das Gerücht, habe sich incognito im Wirtshaus eingenistet, um die städtischen Honoratioren zu überprüfen. Natürlich hat ein jeder von ihnen "Dreck am Stecken", denn man verfährt nach der Devise "Ruka ruku mojet" - eine Hand wäscht die andere. Und so probiert man es auch beim vermeintlichen Kontrolleur, und siehe: Es funktioniert. Gegen dröhnende Hohlköpfigkeit hat Chlestakow leichtes Spiel; man stopft ihm die Rubelchen regelrecht in die Tasche. Der Bürgermeister bietet gar seine Tochter feil - in der Hoffnung, die Verbindung werde ihm in St. Petersburg alle Türen öffnen -, und der Lump lässt sich nicht lumpen, nimmt die Mutter als Entree noch dazu. Umwerfend Ute Schmidt, die der permanent an Garderobenumfang zulegenden Möchtegerndame Temperament verleiht: männergeil und geltungssüchtig, während Laura Göttner die verwöhnte, dumme Göre aus dem Märchen gibt.
Gogols "Revisor" von 1836, bis zum Stehkragen aufgeladen mit Sprachwitz, verknüpft auf geniale Weise die Verwechslungskomödie mit der Hochstaplersatire. Er ist die perfekte Farce für die Provinz - ein derber Spaß für launiges Sommertheater. Dafür wurde auch kräftig applaudiert. Doch wo steckt in dieser Inszenierung der Stachel? Es ist, als würde ein unsichtbarer Schleier die pastellfarbene, mit mehreren Schwingtüren bestückte Bühne (Alexej Paryla) vom Leben trennen: Moskauer Nächte, bestechliche Beamte, ach ja ... Man lacht, und ein wenig Wehmut kommt hoch, wenn das Akkordeon die verlorene Zeit heraufbeschwört. Dass Deutschland sich weltweit auf dem Feld der Korruption behauptet und unsere Firmen fleißiger als andere im Ausland schmieren - wenn
juckt das? Mensching hat sich für die kesse, überdrehte, doch leider harmlosere Schwingtürenkomödie entschieden. Mit reizvollen Doppel- und Dreifachbesetzungen; Miriam Gronau z. B. wechselt vom Mann zum Weib. Benjamin Griebel und der mit dem Publikumspreis bedachte Marcus Ostberg geben ein exzentrisches Paar. Der geschundene Bauer als Akkordeon spielender Chronist (großartig Uwe Steger) ist ein toller Regieeinfall. Und Simon Keel, der neben dem Postmeister auch eine Babuschka verkörpert, hat seinen Drahtesel gut dressiert: der fuhr zur Premiere sogar ohne ihn weiter.





20.06.11 Thüringer Allgemeine zur Premiere von Gogols "Revisor" in Rudolstadt

[...] Woran man sich erinnert, das ist das heftig applaudierte Akkordeon von Uwe Steger und sein ironisiertes russisches Liedgut. Da kam Stimmung auf, und so sollte es wohl sein. Denn es ist Sommer.




Max Frisch in Rudolstadt
Quelle: Frauke Adrinas, Oktober 2010, Thueringer Allgemeine

Rudolstadt. Er könnte Fehlentscheidungen korrigieren, Feigheit ausmerzen, Unrecht verhindern. Das Problem ist nur: Er will gar nicht. Denn Vergangenheit tut weh auch in Max Frischs Stück "Biografie: Ein Spiel", das jetzt in Rudolstadt Premiere feierte.

Frisch wird kaum noch gespielt, dabei passt sein Lieblingsthema "Was wäre gewesen, wenn?" gut in die Zeit. "Biografie: Ein Spiel" staubt nicht und ist nicht überständig, schon gar nicht in der temporeichen und sehr unterhaltsamen Inszenierung von Rudolstadts Intendanten Steffen Mensching. Das Drama in der Version von 1984 mag ein Versuchsaufbau sein, ein Lehrstück auch, aber bei allen alltagsphilosophischen Betrachtungen, die es unweigerlich auslöst, ist es eben auch ein ziemlich sarkastischer Spaß, ein Spiel mit nahezu unbegrenzten Möglichkeiten. Wenn der Spieler, Hannes Kürmann, seinen eigenen Namen als Programm begriffe und wirklich wählte.

Rayk Gaida stellt uns Kürmann als einen ziemlich unglücklichen Menschen vor, der Stein, den er wälzt, heißt mit Vornamen Antoinette und ist seine zweite Frau. Diese Eheschließung zu verhindern, ist Kürmanns Ziel. Wenn er diesen Fehler aus seiner Biografie löschen könnte, dann, so glaubt er offensichtlich, wäre sein Leben glücklich. Nur, dass er dabei die menschlichen Katastrophen übergeht, die er zeitlebens angerichtet hat, mit oder ohne Antoinette. "Ich habe mich an meine Schuld gewöhnt", behauptet er, und das durchschaut nicht nur der allwissende, unerschütterlich straffe Biografie-Spielleiter mit Sportdress und Trillerpfeife (Simon Keel) als Schutzbehauptung: Auch das Publikum weiß mehr. So viel, wie Kürmann über sich selbst wissen müsste, wenn er die Statur hätte, sich der Vergangenheit tatsächlich zu stellen.

In "Biografie: Ein Spiel" geht es nicht um Schicksal, auch wenn die Uraufführungskritik dem Autor 1968 Fatalismus vorwarf. Es geht um eine weitverbreitete und doch individuelle Unfähigkeit, das eigene Leben zu ändern. Kürmann, wie Rayk Gaida ihn sehr schlüssig spielt, ist ein zögernder, bequemer Mensch, ein Egoist mit der Maxime, sich selbst Schmerz zu ersparen: den Schmerz, mit Antoinette zu leben ebenso wie den, ohne diese ungeliebte, untreue, aber doch gewohnte Gefährtin leben zu müssen. Sein Ego verträgt keine Kränkung, keine bittere Wahrheit, er mag es gemütlich in seiner großbürgerlichen Wohnung, die in diesem Spiel zum Versuchskäfig wird. Bühnenbildner Vinzenz Gertler füllt den Hintergrund mit einer Menagerie ausgestopfter Tiere. Kürmann, ein Verhaltensforscher, der am toten Objekt studiert: Er kann vom Leben keine Ahnung haben.

Das vom Premierenpublikum mit langem, herzlichem Applaus bedachte Ensemble macht seine Sache gut, auch wenn die Inszenierung gelegentlich nicht ganz rund läuft. Steffen Menschings Auflockerungsübungen an dem schweren Stoff schlagen mehr als einmal ins Clowneske um. Die Putzfrau aus der DDR (Verena Blankenburg) walzt ihren Dialekt allzu breit aus, der kölsche Doktor (Benjamin Griebel) ist eine kabarettreife Figur, wird aber zu offensichtlich als "Comic Relief" eingesetzt. Blankenburg und Griebel haben einen reizvollen Job, sie dürfen ein Panoptikum von Kleinstrollen spielen: den hänselnden Mitschüler, das derbe Ami-Mädchen, den russischen Mathematiker. Anne Kies, die als Antoinette Stein so aussieht, als käme sie gerade vom Frühstück bei Tiffanys, macht das Bestmögliche aus der Klischeefigur des flirtenden, emanzipierten Mädchens. Uwe Steger melkt den passenden, ironisch kommentierenden 60er-Jahre-Soundtrack aus dem Akkordeon.

Biografie ist kein leichtes Spiel. In Rudolstadt gelingt die Balance zwischen Schwere und Spaß fast immer.

 

Musikhochschule Leipzig
Quelle: Intermusik, März 2010

Uwe Steger als Dozent für Akkordeon - und Mozart mit Orchester und 2 Akkordeons
An der Musikhochschule Leipzig

von Melanie Barth

Die Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" Leipzig (kurz HMT Leipzig) ist eine Staatliche Hochschule in Leipzig und wurde 1843 vom gleichnamigen Gewandhauskapellmeister, eben Felix Mendelssohn Bartholdy, gegründet. Sie ist damit die älteste Musikhochschule in Deutschland. Schnell entwickelte sich die Hochschule zu einer der renommiertesten in Europa. Als Besonderheit besteht hier eine sehr umfangreiche eigene Bibliothek und ein Videostudio. In den verschiedenen Fachbereichen kann man Blasinstrumente, Schlagzeug, Streichinstrumente, Harfe, Dirigieren, Korrepetition, Gesang, Musiktheater, Alte Musik, Klavier, Komposition, Tonsatz, Musikwissenschaft, Musikpädagogik, Sprachen, Dramaturgie, Schauspiel in einzigartiger Qualität studieren. Außerdem stehen die Studienrichtungen Jazz, Popular­musik und Musical zur Auswahl, und es ist ein Institut für Kirchenmusik angeschlossen.

Das Hauptfach Akkordeon wird seit 2008 im Rahmen des Lehramtstudiums angeboten. Als Abschlüsse sind sowohl der sog. „Polyvalente Bachelor“ mit dem berufsfeldspezifischen Profil für das Lehramt an Grund-, Mittel- und Förderschulen, Primarstufe, Sekundar 1 und 2 sowie das „Höhere Lehramt“ an Gymnasien als auch das „Master Studium“ für alle Schularten möglich. Bis zum Bachelor gibt es regelmäßige Prüfungen. Polyvalenter Bachelor bedeutet, daß alle pädagogischen Fachrichtungen zunächst miteinander gemeinsam studieren; ab dem 3. Semester besteht dann die Wahlpflicht, den Ausbildungsschwerpunkt auf Jazz, Pädagogik oder Tonsatz zu legen.

Als kleine Besonderheit gibt es ein SchulmusikOrchester, mit welchem Jenny Justus - eine der ersten Studentinnen mit Akkordeon im vergangenen Schuljahr - Astor Piazzollas Five Sensations im Konzert aufführte. Im kommenden Sommer 2010 wird es ein Mozart-Projekt für ein Orchester geben, bei dem 2 Akkordeons besetzt sind!

Das Grundstudium dauert beim Bachelor 6 Semester, der Abschluß ist ein „Bachelor of Education“. Im Master Studium beträgt die Regelstudienzeit 4 Semester, mit dem Abschluß ist man ein „Master of Education“.

Außerdem wird ein Erweiterungsstudium für Absolventen der 1. Staatsprüfung für Lehramt bzw. in der Praxis stehende Lehrende an Gymnasien angeboten: Die Regelstudienzeit beträgt hier 4 Semester und ein Abschluß besteht als Erweiterungsprüfung, der zum Musikunterricht an Gymnasien berechtigt.

Wie an anderen Musikhochschulen gleichermaßen üblich, bedarf es auch in Leipzig zur Aufnahme des Studiums einer speziellen Aufnahmeprüfung. Diese Prüfungen finden Anfang Juni statt. Dabei sind mindestens drei Werke vorzuspielen, darunter eine Originalkomposition und ein Werk aus dem Barock. Außerdem ist (virtuose) Unterhaltung und Liedbegleitung erwünscht. Das ganze kann mit einem Standardbaß-Akkordeon erfolgen. Das Melodiebaß-System muß man also für die Aufnahmeprüfung noch nicht beherrschen. Dies kann man während des Studium erlernen, wobei dies dann Pflicht ist, wenn man das Master Studium anstrebt. Weitere Informationen zu den Aufnahme­bedingungen finden sich im Internet unter http://www.hmt-leipzig.de .

Als Dozent im Fachbereich Akkordeon ist Uwe Steger tätig und damit ein Profimusiker, der an Vielseitigkeit kaum zu überbieten ist. Bekannt geworden ist er als Musiker mit Klaus Hoffmann, Maria Bill, Ina Deter, Montserat Caballe, Christina Lux, Manfred Maurenbrecher, Katherine Mehrling, Steffen Mensching u.v.a. Und man konnte ihn in den letzten 15 Jahren an fast allen Berliner Theatern und in Orchestern der bekanntesten Konzerthäuser Berlins, Leipzigs und anderen Städten erleben sowie im Rundfunk und Fernsehen.

Sein musikalisches Spektrum ist äußert breit gefächert. Es gibt fast keine Musik, die er noch nicht aufgeführt hätte oder der er sich verschließen würde. Er spielt, arrangiert und komponiert seit nunmehr über 10 Jahren fest in unterschiedlichsten musikalischen Formationen (Schnaftl Ufftschik, Rachelina, Leschenko-Orchester) und ist Gast bei renommierten Ensembles. Zudem ist er gefragter Studiomusiker für Film- und CD-Produktionen und betreibt ein eigenes Studio. Seit 1993 unterrichtet er auch an Musikschulen - zuerst in Leipzig, später in Delitzsch.

Seit 2008 ist Uwe Steger als Dozent an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig tätig. Darüber hinaus arbeitet der Profi-Akkordeonist als konzertierender Bühnenkünstler, Arrangeur, Komponist und Tontechniker.

Uwe Steger - Zur Person

Seine Ausbildung erhielt der in der DDR geborene Steger von 1987 bis 1993 im Hauptfach Akkordeon an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin bei Eduard Wall und hat während dessen an zahlreichen nationalen und internationalen Wettbewerben mit Erfolg teilgenommen. So war Finalist beim Hugo-Herrmann-Wettbewerb und beim internationalen Bajanisten-Wettbewerb in Moskau; 1991 gewann er u.a. den Deutschen Akkordeonmusikpreis in Baden Baden sowie den Spezialpreis von Mogens Ellegaard. 1998 wurde ihm das Pflichtstück des Internationalen Akkordeonwettbewerbs in Klingenthal gewidmet. Schließlich gewann er 2007 den 2. Preis beim internationalen Roland V-Accordion Wettbewerb in Italien. Damit dürfte er der vielseitigste und erfolgreichste deutsche Akkordeonist sein. Derzeit spielt Uwe Steger bei ca. 100 Konzerten im Jahr.

In den letzten Jahren arbeitete er mit zahlreichen Orchestern zusammen und ist begleitender Akkordeonist namhafter Sänger, mit denen er auf entsprechenden Bühnen und in berühmten Konzertsälen gastierte. Unter anderem seit 1997 bei Klaus Hoffmann, mit dem er vor allen Dingen ein Jacques-Brel-Programm spielte, aber auch auf fast allen seiner jüngeren CDs zu hören ist.

1998 war er mit der bekannten Opernsängerin Montserrat Caballe auf Weihnachtstournee. 1999 gastierte er als Solist im Rahmen der Bad Hersfelder Festspiele bei Shakespeares „Viel Lärm um nichts“. In den darauffolgenden Jahren spielte er in vielen wichtigen Theatern Deutschlands. Die Namensliste der Co-Musiker ist umfangreich: Ina Deter, Maria  Bill, Manfred Maurenbrecher, Katharine Mehrung, Christina Lux, Pe Werner, Sharon Brauner u.v.a.

Nicht zuletzt gehört Uwe Steger zu mehreren kleinen Bands und Ensembles, in denen er nicht nur als Akkordeonist, sondern auch als Arrangeur tätig ist. So unterschiedlich die Besetzungen und die musikalischen Stile sind, in denen er sich bewegt, so bemerkenswert unterschiedlich sind auch seine Arrangements.

Fester Bestandteil als Musiker ist er bei der Formation Leschenko-Orchester aus Leipzig, das sich vor allem russische Tangos der 20er Jahre und die Musik vom legendären Pjotr Leschenko zum Programm gemacht hat. Auf der aktuellen CD „Russenball“ finden sich zwei Steger-Arrangements, eines im klassisch-orchestralen Stil, das andere im Rap-Elektronik Stil. Weiterhin ist Uwe Steger seit 1995 Mitglied bei Schnafftl Ufftschik. Dieses Ensemble war bereits Gast beim internationalen Akkordeonfestival in Zug, beim Akkordeonfestival in Wien und mehrfach beim Donauinselfestival. Die Musik und die Besetzung ist mit Bläsern, Percussion und Akkordeon ausgesprochen originell. Beide Gruppen liefern meist nicht nur exzellente Musik, sondern auch eine heiße Show. Dazu heißt es: „Uwe Steger ist das große Mysterium der Band. Man vermutet, daß er, von feurigen Zigeunern geboren, vor den Toren Berlins ausgesetzt wurde. Anstatt eines Binsenkörbchens fand man ihn in einem Akkordeonkoffer. Seine wilde Spielweise wurde später an der Hochschule für Musik Hanns Eisler gezähmt.

Auch hier arrangiert er seit vielen Jahren und ist auf vier CDs zu hören. Wer sich vor allem für Klezmer-Sounds und Balkan-Stilistik interessiert, wird bei diesem Ensemble fündig. Ebenso gibt es ein Kinderprogramm „Das magische Instrument“, die Show „Brassil Voices“ mit Adriana Caparelli und Leticia Coura (zwei in Brasilien sehr bekannten Sängerinnen), ein Programm mit dem prominenten Steffen Mensching, der zusammen mit Eckhard Wenzel berühmt geworden und derzeit Intendant in Rudolstadt ist. Die Aktivitäten allein dieser Gruppe sind fast unüberschaubar.

Nicht zuletzt ist auch Rachelina - eine in Berlin lebende Neapolitanerin mit ihrer Gruppe Die Maccheronies zu nennen, bei der Steger eine dauerhafte und tragende Rolle spielt. Diese Gruppe fehlt auf keiner Gala, die irgendetwas mit Neapel zu tun hat, oder spielt bei Filmpreisverleihungen.

Seit der Geburt des Midi­Akkordeons bei Cavagnolo gilt Stegers Interesse auch diesem Instrument. Inzwischen spielt er viele seiner Konzerte auf dem ROLAND FR-7X. Sein Können als Akkordeonist in Verbindung mit seinem technischen Verständnis ist beeindruckend. Es scheint, als hätte er als moderner und für alles offener Akkordeonist genau auf diese Möglichkeiten gewartet. Die Anforderungen des Showbiz sind letztlich nicht nur musikalischer Art, sondern verlangen Vielseitigkeit im Stil sowie im Sound, Cleverness im Marketing und auch Show. Selbst klassische Orchester kommen, aus ihrem traditionellen und perfektioniertem Konzertsaal gerissen, nicht mehr ohne technische Hilfsmittel aus. Bei großen Open Air Festivals geht es ebenfalls nicht ohne Verstärkung und Übertragung audio­visueller Art. Steger war die Bedeutung der Vorteile elektronischer Akkordeons von Anfang an klar, und so beschäftigt er sich seit fast 15 Jahren auch mit Studio- und Bühnentechnik. Seine Arbeit zielt darauf ab, die Möglichkeiten dieser Entwicklung als Musiker adäquat einzusetzen. Umgekehrt versucht er aber auch, auf die Entwicklung bei den Herstellern in Richtung künstlerisch hochwertiger und flexibler Klänge Einfluß zu nehmen, und so besteht eine gute Kooperation mit dem Hersteller Roland.

Letztlich rundet die aktive Zusammenarbeit mit verschiedenen Orchestern wie der Brandenburgischen Philharmonie Potsdam, dem Deutschen Symphonieorchester Berlin, dem Rundfunk Sinfonieorchester Berlin und dem Sharoun Ensemble Berlin Uwe Stegers umfangreiche Engagements ab. Internet: http://www.uwe-steger.de



Nationales V- Accordion Festival 2009 in Hamburg
Quelle: Intermusik, Dezember 2009

[...] Der Abend wurde beschlossen mit einer eindrucksvollen Demonstration des neuen Roland V-Accordions FR-7x durch den Gewinner des 1. nationalen Vorentscheides (2007) und Zweitplazierten des ersten internationalen V-Accordion Festivals, den in der Akkordeonszene mittlerweile sehr bekannten Uwe Steger. Um das gewaltige Potential dieses Instrumentes in der begrenzten Zeit vor Augen zu führen, spielte er immer nur kurz einige Passagen an, um dann -unter enttäuschtem Stöhnen des Publikums, die seinem beeindruckendem Spiel begeistert lauschten - bereits zum nächsten musikalischen Motiv hinüberzugleiten. Auch hier waren wieder volkstümliche Klänge zu hören, die auf dem Instrument bald noch erweitert werden können, denn ROLAND ermöglicht für das FR-7x ein weiteres Nachladen verschiedener Klangspektren. So wurde bereits für November eine komplette Oberkrainer-Besetzung angekündigt, worauf Uwe Steger mit einigen klanglichen Kostproben bereits Appetit machte, ehe die Verkündigung der Jury-Entscheidung und die Preisverleihung den Wettbewerbs-Abend schließlich abrundeten.

 

 

Romantische Sommernachtsatmosphäre zum Finale des Theatersommers 2007
Quelle: unbekannt

IDAR-OBERSTEIN. Tief in die russische Seele hinein entführten zum Abschluß des diesjährigen Idar-Obersteiner Theatersommers Peter Wassiljewski & Das Leschenko-Orchester die Zuschauer auf dem Obersteiner Schloss. Rund 150 Besucher waren begeistert von der Musik der Leipziger Musiker.

Walzer, Tango, Foxtrott, Klassik und Sinti-Jazz-Musik zwischen Melancholie und praller Lebensfreude. So kann man das Programm von Peter Wassiljewski und seinem Leschenko-Orchester beschreiben. Das passte hervorragend zu der romantischen Atmosphäre dieses Spätsommerabends auf dem idyllisch gelegenen Schlosshof, und Sänger Peter Wassiljewski, dessen Gesangsstil von seiner Lässigkeit und Coolness her an den von Max Raabe erinnert, und seine sieben Musiker bedienten ihr auf russische Lieder eingestelltes Publikum bestens. Schon beim Eröffnungstitel „Serdse“ wurde mitgeklatscht. Nach einiger Zeit trauten sich auch die ersten Paare auf die eigens dafür auf dem Schlosshof aufgebaute Tanzfläche.

Wie gut die einzelnen Musiker des Orchesters sind, zeigte sich im zweiten Teil des Konzertes. Bei der von Klarinettist und Saxofonist Henning Plankl umgeschriebenen, balladesken und wunderschönen Mozart-Melodie aus dem Klavierkonzert 422 spielten sich die einzelnen Musiker äußerst eindrucksvoll die Soli zu.

Auch am Zusammenspiel des Orchesters gab es nichts zu kritisieren. Alles wirkte äußerst harmonisch und aus einem Guss. Im Mittelpunkt stand natürlich Peter Wassiljewski, der nicht nur als Sänger überzeugte, sondern auch noch Mandoline, Gitarre, Tambourine und Mini-Schlagzeug spielte. Herausragend und deshalb besonders erwähnenswert waren die musikalischen Leistungen von Henning Plankl an Klarinette und Saxofon und von Uwe Steger am Akkordeon. Sie prägten entscheidend den Sound des Orchesters.

Insgesamt verstand es das Orchester hervorragend, die russische Seele der einzelnen Stücke herauszuarbeiten und dies dem Publikum zu vermitteln. Sehr viel Beifall gab es am Ende des Programms für die Leipziger Musiker, die sich dafür noch mit zwei Zugaben bedankten.

 

Mix verschiedener Kunstrichtungen im Salon
Hellmuth Karasek erzählt von seinen Begegnungen mit den Promis
Quelle: Freie Presse 20.11.2003


Zu allen guten Dingen gehören mindestens drei, sagten sich die Organisatoren des Seelitzer Herbstsalons, der Kunsthof Zöllnitz, die Stadt- und Kreisbibliothek Rochlitz sowie das Seelitzer Waldhotel „Am Reiterhof“ und präsentierten traditionell in den späten Nachmittagsstunden des Buß- und Bettages zum dritten Mal einen Mix verschiedener Kunstrichtungen. Angekündigt waren das Duo ACCART, das das musische Genre vertrat, Fritz Böhme mit einer Sonderausstellung an Holzplastiken, der Zöllnitzer Frank W. Heine mit „Weibsbildern und anderen Landschaften“ und eingebettet in die 1. Literaturtage im Kulturraum Mittelsachsen der Autor und Mitherausgeber des Berliner „Tagesspiegel“, Hellmuth Karasek mit einer Lesung zu seinem Buch „Karambolagen“ - Geschichten über Begegnungen mit Prominenten. Mitorganisator Frank W. Heine begrüßte die Gäste im bis auf den letzten Platz gefüllten Veranstaltungsraum des Waldhotels. In der Denkmalschmiede Höfgen bei Grimma hatte er Heidi Hirschmüller und Uwe Steger mit ihrer Musik auf Akkordeon, Bandonium und Odyssey-Akkordeon kennen gelernt. Hier konnte er sie im ersten Teil der Veranstaltung nicht nur als musikalisches Duo mit Werken von Rossini, Scarlatti, Ruggiero und Astor Piazzolla begrüßen, sondern auch als Lebenspaar Steger, das mit seiner ausdrucksstarken Musik das Publikum begeisterte. In der Pause hatten die Gäste die Möglichkeit, die Skulpturen und Plastiken von Fritz Böhme, der in Hohndorf bei Zschopau sein Zuhause hat, sowie die Malerei von Frank W. Heine in Augenschein zu nehmen. Nach der Erfrischung übernahm Helmuth Karasek zwar nicht den Staffelstab, aber das Heft des Handelns mit einer Lesung aus seinem Buch „Karambolagen“. Es schildert Begegnungen, die er im Laufe seines Lebens mit vielen Prominenten gemacht hat. „Karambolagen“ deshalb, weil er Billard liebt, dennoch von ihm nicht zurück geliebt wird. Eingangs freute er sich, unter den Gästen auch noch eine alte Schulfreundin aus Bernburger Zeiten getroffen zu haben, bevor er mit Loriot seine erste Begegnung zum Besten gab.



CD Review: Schnaftl Ufftschik - Oi Tate, oh Father
(Global Village/Fenn Music Service 182)
Quelle: Folker Dezember 2002, Matti Goldschmidt


Erschien "Sabagold", die erste CD der Gruppe (1999), noch bei dem deutschen Label "Oriente", ist man als Rezensent höchst überrascht, eine (überwiegend ost-) deutsche Klezmergruppe im Programm des renommierten US_Labels "Global Village" zu sehen - dort kamen bislang immerhin derartige Klezmergrößen wie zB. Dave Terras, Abe Schwartz oder Harry Kandel zur Geltung.Das Sextett befindet sich also in wahrlich guter Gesellschaft. Michael Schlesinger, der Firmenchef von "Global Village" hatte ganz bewußt nicht gefragt, ob die Gruppe "jüdisch" sei oder nicht, vielmehr sei Klezmer "zu verstehen" und diese Musik "mit Seele" zu spielen. Insofern dürfte das Ergebnis auf der vorliegenden CD durchaus als gelungen bezeichnet werden. Stefan Gocht (Sousaphon), Reinhard Gundelwein (Klarinette, Gründer der Band), Christoph Renner (Percussion), Johannes Siedel (Posaune), Uwe Steger (Akkordeon) und Lutz Wolf (Trompete) schöpfen aus dem Vollen und interpretieren ihre musikalischen Vorbilder mit angenehmer Frische und Lebendigkeit. Kein Wunder, sind doch drei der Musiker Absolventen der Berliner Hochschule für Musik "Hanns Eisler". Gratulation an die Schnaftls, als Vertreter der Alten Welt und zeitgenössischen Klezmers erfolgreich Eintritt in die USA gefunden zu haben. Woher die 1995 gegründete Gruppe allerdings ihren Namen hat, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden.



Hallische Musiktage - Erinnerung an den Warschauer Herbst
Porträt der Komponisten Zgraja und Schneyer
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung 10.11.01 (Sigrid Neef)


Entdeckungen gibt es bei Festtagen zeitgenössischer Musik fast immer, wenn auch nicht unbedingt immer etwas ”Neues”. Ob letzteres zwanghaft sein muss, mag Streitfrage der Kolloquien bleiben, für die Bühne gilt Ornette Colemans Satz: ”Lass uns die Musik spielen, nicht den Hintergrund”. Das Komponistenporträt am Mittwoch Abend war zwei Magdeburger Künstlern gewidmet: Krzysztof Zgraja und Bernhard Schneyer stellten eine Auswahl ihrer Werke vor. Aus Krankheitsgründen erklangen die vorgesehenen Werke des 1968 geborenen Bernhard Schneyers nur ausschnittsweise. Nach seinem ersten Streichquartett folgte erneut eine Komposition für vier Streicher, im Original um eine Blockflöte ergänzt. Trotz interessanter Ensembleaufteilung – die Musiker des Philharmonischen Streichquartetts Magdeburg spielten je an den Eckpunkten des Raumes – kam der Klang dem der Uraufführung in einem runden Gebäude vermutlich nicht nahe. In der guten Akustik des Händelhauses gab es keine Überlagerungsmöglichkeit für die einzelnen Streicherstimmen. Es blieb bei einer sehr linearen Ästhetik vieler sich wiederholender Abschnitte. Die musikalische Sprache des 1950 in Gliwice geborenen Flötisten und Komponisten Krzysztof Zgraja ist vielfältig. Oft verfremdet und von Zitaten durchsetzt (da pochte in den Streichquartetten schon mal das Schicksal) sind bei ihm Prägungen der musikalischen Avantgarde Osteuropas wie auch des Free-Jazz hörbar. Prägungen und Nähe, wie auch Erinnerungen an die musikalischen Begegnungen des ”Warschauer Herbstes”. Einst wichtiger Knotenpunkt für Musiker aus Ost und West, prägte das Festival über Jahrzehnte viele Musiker der osteuropäischen Avantgarde, wie auch der Jazz-Szene. Dass die Spieltechniken von Free-Jazz und Neuer Musik ohnehin weitgehend identisch sind, war im Duo von Akkordeon und Vibraphon hörbar, virtuos Uwe Steger und Sebastian König. Das abschließende ”Preambulum, Scherzo et Toccata” für Querf1öte und Midi-Akkordeon, vom Komponisten teils nur auf dem Flötenmundstück gespielt, war voll spannender Tonbewegungen - und der Höhepunkt des Abends.



Schnaftl Ufftschik gastiert in der Semliner Kirche
Ein nicht alltägliches Konzert
Quelle: Der Preussenspiegel


Trotz sommerlicher Temperaturen fanden zahlreiche Interessenten den Weg in die Semliner Kirche Angekündigt war die Gruppe "Schnaftl Ufftschik" mit Klezmer, Jazz und Klassik. So richtig wußte also keiner der Konzertbesucher, was ihn erwartet. Und das ist Absicht. Denn die sechs Musiker Reinhard Gundelwein (Klarinetten, Lutz Wolf (Trompete), Tanja Becker (Posaune), Uwe Steger (Akkordeon) Stefan Gocht (Sousaphon) und Christof Renner (Percussion) haben ihren eigenen unverwechselbaren Stil. Dadurch wird ein Programm mit ihnen nicht langweilig. Andererseits sind sie keine Gruppe, die man in eine Schublade stecken kann. Und dass sie ihre Zuhörer erreichen wird gleich nach dem ersten Titel (Nigun Nr. 32) deutlich. "Wir fühlen uns hier wohl und brauchen nicht erst 2 Stunden bis sie warm werden" war die heitere Reaktion darauf. Überhaupt verstanden es Reinhard Gundelwein und Lutz Wolf mit viel Humor durch dieses Programm zu führen. Der Konzertbesucher erlebt etwas ungewohntes, findet aber immer die angekündigten Richtungen - Klezmer, Jazz und Klassik - wieder, nur eben in einer un- verwechselbaren "Schnaftl Ufftschik - Bearbeitung". Die Technik machts möglich, dass aus dem Akkordeon ein Klavier, eine E-Gitarre oder eine Harfe wird. 100 Musiken, hervorragende Musik und ein begeistertes Publikum. Und da der Euro nichts taugt, empfahlen die Musiker die DM noch sinnvoll in eine goldene Scheibe (CD) anzulegen. Vielleicht kennen sie ja jemanden, der diese Scheibe hat und hören einmal hinein, dann wissen sie, was ihnen entgangen ist. Fest steht eins; Schnaftl Ufftschik kann man nicht beschreiben. Schnaftl Ufftschik muß man sehen und hören. Kein Wunder, dass die sechs Musiker um zwei Zugaben nicht herum kamen. Und so spielten sie weil sie nach Hause mußten den "Zug von 7.40 Uhr" und weil sie Hunger hatten die "Knödelpolka".



Schnaftl Ufftschik in Thieles Garten
Quelle: unbekannt


Es sah so ideal aus: Super Wetter, die Musiker gut gelaunt. Aber was waren das für Töne die da aus den Instrumenten kamen? Kaum hatte man den Stil erkannt, war es wieder etwas anderes. Alles durcheinander und doch passte es. So war es beim Berliner Septett "Schnaftl Ufftschik" in Thieles Garten, wie die Geburtsstunde einer neuen Musik, einer alles verschmelzenden, genialen Mischung, die enorm frisch-fröhlich beim Publikum ankam. Begeistert waren die Hörer vom Posaunisten Johannes Siedel ebenso wie von Uwe Steger am elektronischen Cavagnolo Akkordeon. Reinhard Gundel- weins Klarinette klang mitunter wie die von Giora Feidman. Überraschend auch der Ausflug in die Welt der "Chan-Ties" als Hommage an die maritime Welt vor Ort. Eindrucksvoll waren hier dieInterpretationen mit Klarinette und Sousaphon von Sailing bis Seeräuber-Ballade von Berthold Brecht.



Maurenbrecher, Kiesewetter, Wester & Deter in Harrislee
Quelle: unbekannt


Zum mittlerweile 4. Mal präsentierte Richard Wester ("The Project") am vergangenen Freitag (1.12.) die "Nacht der Lieder 2000". Im vollbesetzten Bürgerhaus in Harrislee (hoch im Norden an der dänischen Grenze) brachten die vier Künstler, unterstützt durch Stefan Warmuth am Bass und Uwe Steger am Akkordeon, eigenes und gemeinsam erspieltes Repertoire zu Gehör. Manfred Maurenbrecher - liebenswerter Poet am Klavier, Knut Kieswetter - Ausnahmeposaunist und Kenner friesischer Sprachkultur, Richard Wester - virtuos an Saxofon und Querflöte und organisatorischer Kopf, und Ina: sie alle sangen und spielten in wechselnden Besetzungen miteinander bis hin zum gemeinsamen und abschließenden "Ade Zur Guten Nacht". Ina hatte für den Abend eine besondere Überraschung parat: sie sang neben bekannten Liedern (u.a. "Kein Wenn und Aber", "Wenn du so bist wie Dein Lachen") zwei von ihr deutsch getextete Piaf-Lieder: "Liebende für einen Tag / Les Amants D'un Jour" und "Die Menge / La Foule". Die Lieder wie auch die gegenseitigen Anmoderationen der Künstler untereinander fügten sich zu einem Abend mit viel Musik, Humor und einer großen Portion Herzenswärme, für den sich das Publikum mit reichlichem Applaus bedankte.



26.07.2000 zum Bachfest in Leipzig
Das Akkordeon als Orchester
Quelle: unbekannt


Ein Akkordeon ist ein Akkordeon ist ein Akkordeon. Nein, ist es nicht. In den Händen von Heidi Hirschmüller und Uwe Steger verscheucht sein Klang wohltuend jede Schreckenerwartung von musikantenstadlicher Pseudo-Gemütlichkeit, die man leider viel zu oft mit diesem Instrument verbindet. Verstärkt und verwandelt durch elektronische Effektgeräte, klingt es in der Moritzbastei zuweilen wie Kirchenorgel, E-Bass, Violine, Nebelhorn; Cembalo; blubbernder Synthesizer, kuzum wie ein kleines Orchester. "New Sounds" im wahrsten Sinne des Wortes. Durch ein barockes Tor (Bachs h-moll Suite) tritt das Duo gemeinsam mit dem polnischen Flötisten Krzysztof Zgraja seine musikalische Reise an - hin zu modernem Minimalismus, Rock-Kanon, Jazz, Tango und einer Blues-Toccata. Zgrajas sicheres Gespür und der verwunderlich stimmige Soundwechsel seiner Begleiter paaren sich in überzeugender Weise zu einem witzig bis packenden Konzert. Ein gelungenes Spiel zwischen Parodie, Experiment und gefühlvoller Seelenregung.